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             Die Schalmei 
               
              F:"Was ist das für eine komische Flöte?" 
              A: "Das ist eine Schalmei."  
              F:"Ach, DAS ist eine Schalmei!?" 
              So, oder so ähnlich läuft wohl häufig ein Gespräch zwischen Musiker 
              und Zuhörer ab, verbinden doch viele die Schalmei mit Fußballplatz 
              oder Udo Lindenberg. 
             Wie so viele Instrumente, ist auch die Schalmei orientalischen 
              Ursprungs. Dabei ist das Prinzip der Tonerzeugung schon uralt: 
              Ein Schilfrohr wird so geschnitten und gebunden, das ein 
              schmaler ovaler Spalt entsteht, durch den die Luft gepresst und 
              zum vibrieren gebracht wird. Schon die antike Aulos scheint 
              nach diesem Prinzip funktioniert zu haben. Kreuzfahrer brachten 
              die orientalische Zamr mit nach Europa, wo sie bald zur Schalmei 
              weiterentwickelt wurde. Berichte über ein Instrument namens chalamelle 
              oder chalemie (von lat. calamus = Rohr) sind bereits in Quellen 
              des 12. Jh. zu finden.Die Bauform änderte sich ständig.  
            So gibt es z.B. die kürzere Form, wie sie häufig im Codex 
              Manesse zu sehen ist,  
               
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              und eine längere, schmalere, wie z.B. auf dem berühmten Gemälde 
              von Memling. Überlebt hat die Schalmei in der heutigen Konzert-Oboe. 
              (von Hautebois = lautes Holz).
            
            
  Im Spätmittelalter und mit Beginn der Renaissance taucht ein weiteres 
              Doppelrohrblatt-Instrument auf: die Rausch-, oder Schreyerpfeiffe, 
              welche heute oft fälschlicherweise auch als Schalmei bezeichnet 
              wird. Der Name verdeutlicht schon, wie das Instrument geklungen 
              hat: Laut, heiser, durchdringend. Man umgab das anfällige Rohrblatt 
              der Schalmei mit einer sog. Windkapsel, wodurch dieses Instrument 
              leichter spielbar wurde. Allerdings entfielen dadurch auch die spielerischen 
              Möglichkeiten der Klangmodulation. [Abb. aus Codex 
              Manesse] 
                
             Schalmeien baut John 
              Hanchett . 
              Einen kleinen Überblick über geläufige Modelle 
              heutiger Zeit mit ausführlichem Test und Hörproben gibts 
              in unserem Special ... 
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